Wettbewerb um Talente: Wie Ihr Unternehmen jetzt besonders attraktiv für Jobsuchende wird

Sie wollen Ihr Personal aufstocken und vielleicht sogar gewisse Unternehmensbereiche erweitern, indem Sie neue Talente einstellen? Viel Glück damit! Faktoren, wie eine hohe Wechselbereitschaft unter Arbeitnehmenden als Folge der Corona-Pandemie, steigende Stundenlöhne und Gehaltsanforderungen, sowie eine Vielzahl anderer Arbeitsdynamiken machen die Suche und Bindung neuer Teammitglieder zu einer großen Herausforderung für KMU. Erfahren Sie hier, wie Sie zusammen mit Ihrem Team in wenigen Schritten Ihre Arbeitgebermarke entwickeln und damit Ihr Unternehmen besonders attraktiv für Jobsuchende machen. 

Heben Sie Ihr Unternehmen von anderen ab 

Um in diesem schwierigen Umfeld Personal anzuwerben und dieses langfristig zu binden, sollten Sie  Ihre Einstellungsstrategie und Integration neuer Talente  in Ihr Unternehmen neu bewerten. Jeden Aspekt, welcher den Arbeitsplatz attraktiv sowohl für Jobsuchende als auch für bestehende Mitarbeiter:innen macht, sollten Sie neu evaluieren. Wenn sich Ihr Unternehmen lediglich durch wettbewerbsfähige Löhne abhebt, verkaufen Sie sich unter Wert und limitieren Ihre Fähigkeit zur Mitarbeiterakquise. 

Tatsächlich bietet die aktuelle wirtschaftliche Situation und die Umstände auf dem Arbeitsmarkt eine Chance, Ihre Attraktivität als Arbeitgeber:in genau zu hinterfragen sowie die Wünsche und Bedürfnisse von Arbeitnehmer:innen zu recherchieren. Bereiten Sie Ihr Unternehmen damit auf langfristige positive Trends bei der Mitarbeiterakquise und -bindung vor. 

Wie entscheidend ist das Gehaltsniveau?

Natürlich werden wettbewerbsfähige Löhne und Gehälter immer ein wichtiger Teil der Personalakquise sein, insbesondere um Spitzenkräfte anzuziehen und langfristig zu halten. Tatsächlich gibt es z.Zt. viele Branchen ( z.B. Baugewerbe), in welchen die Höhe der Löhne den Erfolg bei der Personalsuche maßgeblich bestimmt. 

Jedoch stellt Geld nicht die einzig treibende und auch nicht die wichtigste Kraft für die Mitarbeiterzufriedenheit dar. Mitarbeiter:innen sind heutzutage eher bereit, ihr Einkommen nur als einen Bestandteil des Jobs zu akzeptieren, solange sie glücklich und zufrieden sind. 

Der Kern der Arbeitgebermarke: die Unternehmenskultur

Dreh- und Angelpunkt ist eine glaubwürdige Unternehmenskultur. Falls Sie als Unternehmensinhaber:in Ihre Firmenkultur nicht definieren können, wird es Zeit, eine offene Kommunikation innerhalb Ihres Unternehmens zu starten. Überlegen Sie, wie Sie mit allen  Teammitgliedern persönlich ins Gespräch kommen. Folgende Fragen könnten Sie z.B. hierfür verwenden:

  • Was gefällt Ihnen am besten an der Arbeit in Ihrem Umfeld?
  • Was gefällt Ihnen am wenigsten an der Arbeit in Ihrem Umfeld?
  • Was steht auf Ihrer Wunschliste für Engagement, Leistung und Entwicklung?
  • Was haben Sie in anderen Unternehmen gesehen oder gehört, dass Sie als Idee Impuls geben möchten? 

Wahrscheinlich werden einige Mitarbeiter:innen diese Meetings als eine „Meckerrunde“ nutzen, was in Ordnung ist. Hierdurch lernen Sie die Schmerzpunkte einzelner Personen in Ihrem Team kennen und diese Schmerzpunkte verschaffen Ihnen ein besseres Verständnis für einige der oft unausgesprochenen, negativen Dynamiken. Schreiben Sie alles auf und überprüfen Sie Ihre Mitschrift gegebenenfalls dem entsprechenden Gesprächspartner:in, bevor Sie das Meeting beenden. 

In 3 Schritten kommen Sie Ihrer Unternehmenskultur näher

Schritt 1: Je einfacher, desto besser: Tragen Sie die Ergebnisse der 1:1 Gespräche beispielsweise eine Tabelle ein: 

  • Spalte 1: Positive Eigenschaften der Arbeitsumgebung / Unternehmenskultur, die Ihre Mitarbeiter:innen erwähnt haben
  • Spalte 2: Negative Aspekte aus den Gesprächen 
  • Spalte 3: Wunschliste aus den Einzelgesprächen 

Schritt 2: Daraufhin identifizieren Sie einige der wiederkehrenden Themen oder gute Ideen und markieren diese. 

  • Gibt es positive Aspekte aus Spalte 1, die Sie verbessern und fördern können? 
  • Gibt es negative Eigenschaften (Spalte 2), die mehr als ein paar Mal in der Tabelle erscheinen? 
  • Wenn ja, hinterfragen Sie: Warum ist dies so? Bietet der Wettbewerb bessere Vergünstigungen oder andere Angebote im Zusammenhang mit einer verbesserten Zufriedenheit am Arbeitsplatz und der Unternehmenskultur? 

Schritt 3: Basierend auf Ihrer Tabelle erstellen Sie anschließend eine Liste, in der Sie die Punkte festhalten , die nach Ihrer Meinung die fünf wichtigsten positiven Aspekte der Arbeit sind. Überprüfen Sie, inwiefern Sie einige Aspekte aus der Wunschliste in Ihre Unternehmenskultur aufnehmen können. Notieren Sie dann die größten Herausforderungen, denen Ihre Unternehmenskultur gegenübersteht – wiederum basierend auf den erfassten 1:1-Gesprächen. Wenn dies erledigt ist, haben Sie einen soliden Startpunkt. 

Mitarbeiterfeedback integrieren – so gehen Sie vor 

Gleichen Sie das positive und negative Feedback Ihrer Teammitglieder mit Ihren eigenen Vorstellungen zur Unternehmenskultur ab und nutzen Sie dies für Ihre Rekrutierungsmaßnahmen. 

  1. Integrieren Sie die positiven Aspekte in Ihre Unternehmensvision, Ihr Leitbild, Ihr Mitarbeiterhandbuch, sowie in Ihr Social-Media-Profil und Ihre Website. 
  2. Teilen Sie Ihre Ziele für die Unternehmenskultur und Ihr Engagement für ein positives Arbeitsumfeld mit Ihrem gesamten Team. 
  3. Ergänzen Sie Ihre Stellenausschreibungen mit Ihren aktualisierten Botschaften hinsichtlich der Unternehmenskultur bzw. des positiven Arbeitsumfeldes.  
  4. Schreiben Sie das Thema Mitarbeiterzufriedenheit ganz oben auf die Agenda. 
  5. Sprechen Sie Probleme offen an und seien Sie dabei nicht zu kritisch. Es kostet mehr, einen großartiges Teammitglied zu gewinnen, als es zu halten. 
  6. Fragen Sie in ihrem Team nach Empfehlungen. Sie könnten überrascht werden, was für eine besondere Ressource Ihre derzeitigen Mitarbeiter:innen sind, um mögliche Kolleg:innen für Ihr Unternehmen zu gewinnen.

Personalsuche ist ein Marathon

Auch wenn all diese detaillierte Arbeit an der Unternehmenskultur nach viel Aufwand klingen mag, ist die Fähigkeit, Top-Talente zu gewinnen und zu halten, für die Nachhaltigkeit und das Wachstum Ihres Unternehmens erfolgsentscheidend. Darüber hinaus können die Informationen zur Mitarbeiterzufriedenheit, die Sie jetzt sammeln und die Auswirkungen, welche Sie jetzt nutzen, auch andere Aspekte Ihres Unternehmens auf ganzer Linie positiv beeinflussen – z. B. die Unternehmensbewertung. Am wichtigsten ist jedoch, dass Sie ein positives Umfeld schaffen, in dem Menschen für Ihre Firma arbeiten möchten. 

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