Jede Veränderung beginnt im Kopf

Wie wir Veränderung nicht nur planen sondern auch erfolgreich umsetzen, wie wir die Macht der Gewohnheit im Unternehmen mit Kaizen durchbrechen können und wie wir den Erfolg der vielen kleinen Schritte nachweisbar messen können.

Die Welt um uns verändert sich schneller denn je. Changemanagement ist das Zauberwort. Gibt es vielleicht deswegen so viele schlaue Bücher und Seminare, weil Veränderung so schwierig ist? Konzentrieren wir uns ab heute auf die Köpfe – auf unseren eigenen und auf die unserer Mitarbeiter:innen, denn hier liegt der Schlüssel.

Wissen vs. Umsetzung

In meinem Blog-Beitrag „Ich brauche keine Weiterbildung“ bin ich der Frage nachgegangen, wie wichtig es ist, dass ich als Unternehmer:in mit meinem Unternehmen mitwachse. Und damit meine ich nicht das Wachstum des Wissens, sondern des Könnens. Wir wissen fast alles – aber am Können scheitert es meist. Die Umsetzung, also das persönliche Mitwachsen,  ist jedoch leichter gesagt als getan. Warum? Der Grund liegt möglicherweise darin, dass das Mitwachsen mit ganz persönlicher Veränderung zu tun hat.

Der Betonklotz Gewohnheit

Unsere Gewohnheiten sind die Schranken für Veränderung. Wir kennen das alle, wenn wir zum Beispiel endlich mal wieder Sport machen wollen (siehe auch „Startklar für mehr Bewegung? Vier Tipps machen Schluss mit den Ausreden“). Die Gewohnheiten sind in unserem Kopf schön verkapselt und erzeugen ein Scheinbild von uns selbst. Kann es sein, dass mein Scheinbild persönliche Veränderung nicht zulässt, da ich Angst habe, anders zu sein? Ist das der Grund, warum so wenige Mut haben, an sich zu arbeiten?

Die Kapsel sprengen

Wenn ich zu dem Schluss gekommen bin, dass ich es mir wert bin, an mir zu arbeiten und dass ich auch genug Mut dazu aufbringen kann, wie schaffe ich es nun? Verfolgen Sie diese sechs Schritte:

 

  1. Ziel setzen – und kommunizieren, damit jeder weiß, dass Sie es ernst meinen
  2. Anfangen – am besten mit jemandem, der keine Ausreden duldet
  3. Durchhalten – mit kleinen Schritten, der Erfolgserlebnisse wegen
  4. Routine schaffen – tägliche Anwendung, denn das schafft Automatismen
  5. Fehler zulassen – das nimmt die Angst
  6. Meister werden

Mit Training zur neuen Routine

Der Kern sind die Punkte 2, 3 und 4 – mithin das Training. Denn ohne Üben ist alles nichts. Mit dem Training programmiere ich mein Gehirn um. Das tun auch Sportler:innen, wenn sie merken, dass ein bestimmter Bewegungsablauf nicht zum Ziel führt. Geben Sie sich immer einen Impuls – z.B. den gelben Post-it am Spiegel. Machen Sie kleine Schritte und geben Sie sich Zeit. Aber bleiben Sie dran – das ist entscheidend.

Das Denken verändern – mit Kaizen Veränderung zur Routine machen

Wie kann ich Veränderung in meinem Unternehmen trainieren? Wie das geht, hat Masaaki Imai mit Kaizen beschrieben. Dabei handelt es sich nicht um eine Methode, sondern um eine Denkweise: Jede/r Mitarbeiter:in soll seine Tätigkeit permanent hinterfragen und es soll kein Tag ohne eine Verbesserung vergehen. Lasst uns Kaizen für einen Monat einmal an uns selbst ausprobieren, zum Beispiel: jeden Tag eine operative Tätigkeit an jemanden delegieren – ein wunderbares erstes Trainingsziel. Wir gewinnen Erkenntnis über uns selbst, Zeit für Arbeit am Unternehmen und entwickeln mehr Verständnis, wie es unseren Mitarbeiter:innen ergeht, wenn wir Wandel von ihnen fordern.

Der Erfolg ist die Summe vieler Kleinigkeiten

Das heißt der Erfolg ist eben keine Kleinigkeit. Was Kaizen als Routine der vielen kleinen Schritte bewirken kann, zeigt folgendes Rechenbeispiel:

  • Ein Jahr keine Verbesserung: 1^365 = 1.
  • Jeden Tag eine Verbesserung um 0,1%: 100% + 0,1% = 1,001^365 = +44%
Das TAB-Unternehmerboard als Motor der Veränderung nutzen

Kraft, Inspiration und Rückhalt für Veränderung gewinnen Unternehmer:innen in einem TAB-Unternehmerboard. Der monatliche Rhythmus und das Versprechen den anderen Unternehmer:innen gegenüber, Dinge auch umzusetzen, setzt enorm viel in Bewegung.

Wir entwickeln Ideen, wie wir unsere Mitarbeiter:innen in den Veränderungsprozessen mitnehmen können. Und wir finden Lösungen dafür, Veränderung als Prinzip in unseren Unternehmen zu verankern. Zeigen wir als Chef:in ab heute auch mehr Demut und Toleranz, denn warum soll es unseren Mitarbeiter:innen mit der Veränderung anders gehen als uns?

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